Wenn sie dir Märchen erzählen

Windenergie ist ein wichtiger Baustein einer umweltverträglichen Energieproduktion. Und mit Windenergie lässt sich derzeit sehr, sehr viel Geld machen. Dies führt dazu, dass auch in Bereichen Windräder gebaut werden sollen, in denen nachweislich Natur zerstört und geschützte Tierarten verdrängt werden. Wie in unserem Naturpark Dahme-Heideseen.
Und was macht man, wenn man sehr, sehr viel Geld verdienen will und dabei die Natur zerstört? Man bietet den Menschen, deren Zustimmung man benötigt, sehr viel Geld, damit sie bei diesem Geschäft mitmachen.
Die arme Kommune, die arme Kita und die arme Feuerwehr, die ohne den Geldsegen des großen Investors keine Perspektive und keine Zukunft hat? Darf man die finanzielle Notlage einer Kommune und ihrer Bürgerinnen und Bürger ausnutzen und sie mit dem Märchen vom Geldsegen moralisch „erpressen“, dieser Naturzerstörung zuzustimmen?

Fakt ist…

… dass das geplante Flächenziel für Windenergie auch außerhalb von geschützten Flächen wie dem Naturpark Dahme-Heideseen erreicht wird.
… dass der geplante „Windpark“ mit seinem völligen Überangebot an Strom (er könnte 400.000 Haushalte mit Strom versorgen) dazu führt, dass durch umfangreiche Industrieansiedlung weitere Naturzerstörung folgt und aus unserem Naturpark ein riesiger Industriepark wird.
… dass damit u.a. die Wasserknappheit in unserem Land immer größer wird.

Ist Geld das wert?

Wir leben hier, weil es hier schön ist. Weil Teupitz mit seinen Seen, seinen Wäldern, seinen Freiflächen, dem Fischadler, dem Kranich und dem Eisvogel schön ist.
Wollen wir den Kindern und Enkeln später erzählen, dass wir all dies geopfert haben, um auf dem Spielplatz ein paar neue Schaukeln aufzustellen? Dass wir Radwege nur bauen konnten, indem wir Naturzerstörung zugelassen haben? Dass wir einer weiteren Austrocknung und Zerstörung des Waldes zugestimmt haben, für die uns dann eine „Verbesserung des Waldbrandschutzes“ versprochen wurde?

Wir tragen Verantwortung!

Auch der Gesetzgeber hat erkannt, dass die Gier nach Geld aus dem eigentlichen Ziel, mit Windenergie dem Klimawandel entgegenzuwirken und unsere Natur zu schützen, eine Goldgräberstimmung mit großem naturzerstörenden Potenzial gemacht hat.
Aktuell wurden daher zwei Gesetze erlassen, um diesem Gebaren Einhalt zu gebieten:

– Gesetz für mehr Steuerung und Akzeptanz beim Windenergieausbau und zur Beschleunigung des Wohnungsbaus (Drucksache 46/25) vom 14.02.25

– Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts zur Vermeidung von temporären Erzeugungsüberschüssen (Drucksache 47/25) vom 14.02.25
Diese Verantwortung zum Schutz unserer Natur sieht auch der Gesetzgeber auf internationaler und Europäischer Ebene:

– IPBES-Vertrag von Montreal, 19.12.22, Verpflichtung Deutschlands 30 % der Landesfläche unter Schutz zu stellen

– Die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 verfolgt das Ziel, die biologische Vielfalt in Europa bis 2030 „auf den Weg der Erholung“ zu bringen.

Lassen wir nicht zu, dass unsere Natur ökonomischen Interessen geopfert wird!
Nein zu Windkraftanlagen in unserem Naturpark Dahme-Heideseen!

Text und Grafik: Judith Berger